Zusammenfassung
In einem 2-Jahres-Zeitraum wurden von elf Instituten aus der Bundesrepublik Deutschland,
zwei Instituten aus Westberlin und zwei Instituten aus Österreich bei 8500 Patienten
8999 Erreger von Septikämien angezüchtet. Die männlichen Patienten waren mit 54 %
stärker vertreten als die weiblichen. Septikämien waren in der Neugeborenenperiode
besonders häufig, am seltensten im zweiten Dezennium und stiegen dann stetig bis zu
einem Maximum im siebten Dezennium an. Die gram-negativen Stäbchenbakterien waren
mit 49 %, die gram-positiven Kokken mit 45 %, die Anaerobier mit 2,5 % und die Sproßpilze
mit 1,9 % vertreten. Das Erregerspektrum bei Kindern unterschied sich deutlich von
dem der Erwachsenen; leichtere Unterschiede waren abhängig vom Krankenhaustyp, von
der einsendenden Fachrichtung oder der Stationsart. Die Antibiotika-Empfindlichkeit
der Bakterien wurde durch die Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration ermittelt.
Abstract
8,999 septicaemia pathogens were isolated from 8,500 patients during a two-year period
by eleven institutes in West Germany, two institutes in West Berlin und two institutes
in Austria. 54 % of the patients were male. Septicaemias occurred very often in neonates,
rarely in the second decade of life, and then with rising incidence up to a maximum
in the seventh decade. Gram-negative rods were isolated in 49 % of the samples, gram-positive
cocci in 45 %, anaerobic bacteria in 2.5 % and blastomycetes in 1.9 %. The spectrum
of pathogens in children was markedly different from that in adults. Slight differences
depended on the type of hospital and the specialised institution or the ward submitting
the samples. The minimum inhibitory concentration was determined to assess the susceptibility
of the bacteria to antibiotics.